Industriedenkmal Gießerei Königshütte

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Museen/Sammlungen
Die einmalige Eisenhüttenanlage aus dem Zeitalter des Merkantilismus stellt ein überregional bedeutendes technisches und kulturelles Denkmal dar.
Die Hütte wurde in den Jahren 1733 bis 1737 errichtet und war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts die wichtigste fiskalische Eisenhütte im Kurfürstentum und späteren Königreich Hannover neben der 1707 bei Elbingerode entstandenen Rothehütte und der Sollinger Hütte in Uslar (seit 1715).
Die verarbeiteten Eisenerze stammten aus den Revieren von Lauterberg, Sieber, St. Andreasberg und vor allem von Elbingerode.

Das Werk umfasste ursprünglich 14 Gebäude, darunter die Hochofenhütte mit zwei Hochöfen, drei Frischfeuer, drei Hammerhütten und eine Drahthütte. Ein 1,6 km langer Betriebsgraben führt das Wasser von der Oder zunächst auf das 1. Gefälle, danach auf das 2. und 3. Gefälle. 23 oberschlächtige Wasserräder (um 1800) dienten zum Antrieb von Gebläsen, von Hämmern, von Pochwerken und sonstigen Maschinen. Heute dient der Graben zur Stromerzeugung durch zwei Turbinen.
Durchgehende Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen erfolgten nach dem Ende der napoleonischen Zeit. Es entstanden eindrucksvolle Gebäude im Stil der Neogotik sowie im klassizistischen Stil. Neu wurde eine große Maschinenhalle gebaut. Besondere Bedeutung hatte die angeschlossene Drahthütte: sie lieferte den besonders geschmeidigen Draht für die 1834 in Clausthal entwickelten „Albert-Drahtseile“, deren Einsatz, ausgehend vom Harzer Bergbau, eine weltweite technische Revolution einleitete.

1871 wurde die Königshütte privatisiert und in eine reine Eisengießerei umgewandelt. Auch eine Mühlenbauanstalt und eine Industriemühle (1872-1960) wurden betrieben. Die Gießerei als mittelständisches Industrieunternehmen fertigte bis zu ihrer Einstellung 2001 eine breite Palette von Grau und Kugelgraphitguss-Artikeln. Seither wird das Industriedenkmal von den Eigentümern und dem 1983 gegründeten Förderkreis Königshütte Bad Lauterberg e.V. erhalten und museal geführt. Das gesamte Hüttenensemble steht unter Denkmalschutz und bildet in seiner architektonischen Einheitlichkeit und künstlerischen Ausstrahlung ein historisches Glanzstück in Norddeutschland.

Digitaler Hüttenguide auf der Königshütte
Mittels eines QR-Codes am Eingang zum Gelände der Königshütte gelangt jeder interessierte Gast oder Zufallsbesucher per Handy zu einem digitalen Rundgang mittels 15 Themenbuttons an acht Stationen. Das Gelände ist zwar zurzeit frei zugänglich, die Gebäude sind jedoch nicht verlässlich geöffnet. Der digitale „Blick durch die Schlüssellöcher“ vermittelt dem Gast jedoch einen äußerst lebendigen Eindruck der 300-jährigen Geschichte der Hütte anhand von historischen Fotos, Videos, fiktiven und Zeitzeugen-Interviews, sowie einem Flug über das Hüttengelände.

Die Brockenbande ermittelt - Der verlorene Zauberring
Auch die Brockenbande ist auf der Königshütte Bad Lauterberg im Auftrag der Amerikanerin Susie Salas unterwegs. Sie sollen sich auf die Suche nach dem verlorenen Zauberring begeben. Das Storytelling desRätselheftes für Kinder von 8-12 Jahren basiert auf einer wahren Geschichte, denn Frau Salas besuchte 2022 die Königshütte erstmals nach über 50 Jahren wieder. Damals wohnten ihre Großeltern auf der Hütte und sie erinnerte sich nicht nur an zahlreiche Besuche, sondern auch an den Verlust ihres Rings, der bis heute nicht gefunden wurde! Mit der Rätseltour im handlichen A5 Format können kleine Gäste die vier Freunde begleiten und auf Entdeckungsreise auf dem Hüttengelände gehen. In der Tourist-Information Bad Lauterberg und zu Führungszeiten auf der Königshütte kann man sich das kostenfreie Heft zur Rätseltour „Der verlorene Zauberring“ abholen.

Gut zu wissen

Autor:in

Harzer Tourismusverband e.V.
Marktstraße 45
D-38640 Goslar

Organisation

Harzer Tourismusverband e.V.

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Anfahrt
Industriedenkmal Königshütte in Bad Lauterberg
Königshütte 1
37431 Bad Lauterberg im Harz