Einst als Stadttor errichtet, gehört der Westerturm mit Warten, Wall und Mauer zum ausgeklügelten mittelalterlichen Befestigungssystem der Stadt. Die liebevoll restaurierte Stadtmauer mit ihrem Wehrgang und den Türmen vermittelt ein lebendiges Bild längst vergangener Tage.
Ganz gleich, aus welcher Richtung man sich Duderstadt nähert, stets wird der Blick durch den Turm mit seinem im eleganten Linksdrall gezogenen Helm gefesselt. Es gibt im deutschen Sprachgebiet eine ganze Anzahl gedrehter Türme, aber keinen, dessen Drehung solch harmonische Linienführung aufzuweisen hat wie der Duderstädter Westerturm.
Ein bekannter Architekt versuchte 1948 hinter die Ursache der eigenartigen Drehung zu kommen. Er sprach von dem "überlegenen Virtuosentum und dem Raffinement des handwerklichen Könnens der mittelalterlichen Baumeister" und schloss mit der Feststellung: "Dieser Turm ist offensichtlich so gewollt". Ein Jahr später stellte ein anderer Architekt, der in den Turm kletterte, nach eingehender Untersuchung fest: Die merkwürdige Formänderung ist die Folge eines Konstruktionsfehlers, die im Wesentlichen darauf beruht, dass die Sparren zwar gegen ein Durchbiegen nach innen, nicht aber zur Seite hin gesichert waren. Es fehlen die Schwerter und die üblichen Andreaskreuze. Außerdem ist der sogenannte Kaiserstiel nicht durchgehend.
Der schon 1343 erwähnte Turm brannte 1424 bis auf das Mauerwerk nieder. Der Wiederaufbau dauerte 12 Jahre. Der Volksmund führt die Drehung der Turmspitze auf die nicht geölte Wetterfahne bzw. den Teufel zurück, der die Männer zum Trank verführte. Auf der Flucht vor den Duderstädter Frauen wollte er sich am Turmknauf festklammern und riss dabei im Schwung die Spitze herum, bevor er endgültig über die Mauer entschwand.
Die mittelalterlichen Städte genossen Freiheiten und Privilegien, die es auf dem Land nicht gab. Es herrschte der Grundsatz "Stadtluft macht frei" - so die spätere Formulierung durch die Rechtsgeschichte des 19. Jahrhunderts. Um die Stadtfreiheiten zu schützen und die Bürger vor feindlichen Übergriffen zu bewahren, sicherten sich die Städte mit Befestigungsanlagen. In authentischer Umgebung, im Westerturm-Ensemble mit dem ältesten Abschnitt der Duderstädter Stadtmauer, einem rekonstruierten Wehrgang und dem Georgsturm, können die Zusammenhänge in der Ausstellung "Stadtluft macht frei" interaktiv nachvollzogen werden.
Flyer als pdf >>
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Ganz gleich, aus welcher Richtung man sich Duderstadt nähert, stets wird der Blick durch den Turm mit seinem im eleganten Linksdrall gezogenen Helm gefesselt. Es gibt im deutschen Sprachgebiet eine ganze Anzahl gedrehter Türme, aber keinen, dessen Drehung solch harmonische Linienführung aufzuweisen hat wie der Duderstädter Westerturm.
Ein bekannter Architekt versuchte 1948 hinter die Ursache der eigenartigen Drehung zu kommen. Er sprach von dem "überlegenen Virtuosentum und dem Raffinement des handwerklichen Könnens der mittelalterlichen Baumeister" und schloss mit der Feststellung: "Dieser Turm ist offensichtlich so gewollt". Ein Jahr später stellte ein anderer Architekt, der in den Turm kletterte, nach eingehender Untersuchung fest: Die merkwürdige Formänderung ist die Folge eines Konstruktionsfehlers, die im Wesentlichen darauf beruht, dass die Sparren zwar gegen ein Durchbiegen nach innen, nicht aber zur Seite hin gesichert waren. Es fehlen die Schwerter und die üblichen Andreaskreuze. Außerdem ist der sogenannte Kaiserstiel nicht durchgehend.
Der schon 1343 erwähnte Turm brannte 1424 bis auf das Mauerwerk nieder. Der Wiederaufbau dauerte 12 Jahre. Der Volksmund führt die Drehung der Turmspitze auf die nicht geölte Wetterfahne bzw. den Teufel zurück, der die Männer zum Trank verführte. Auf der Flucht vor den Duderstädter Frauen wollte er sich am Turmknauf festklammern und riss dabei im Schwung die Spitze herum, bevor er endgültig über die Mauer entschwand.
Die mittelalterlichen Städte genossen Freiheiten und Privilegien, die es auf dem Land nicht gab. Es herrschte der Grundsatz "Stadtluft macht frei" - so die spätere Formulierung durch die Rechtsgeschichte des 19. Jahrhunderts. Um die Stadtfreiheiten zu schützen und die Bürger vor feindlichen Übergriffen zu bewahren, sicherten sich die Städte mit Befestigungsanlagen. In authentischer Umgebung, im Westerturm-Ensemble mit dem ältesten Abschnitt der Duderstädter Stadtmauer, einem rekonstruierten Wehrgang und dem Georgsturm, können die Zusammenhänge in der Ausstellung "Stadtluft macht frei" interaktiv nachvollzogen werden.
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Autor:in
Harzer Tourismusverband e.V.
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